In einer Welt, die von Dashboards besessen ist, ist Klarheit zu einer knappen Ressource geworden.
Dashboards sind überall — leuchtend voll mit Diagrammen, KPIs und Live-Daten. Doch im Wettlauf, alles zu messen, haben wir vergessen zu fragen, was eigentlich wichtig ist. Das Ergebnis? Teams, die von irrelevanten Metriken überfordert sind und Zahlen hinterherjagen statt Ergebnissen.
Die Illusion der Erkenntnis
Ein schönes Dashboard vermittelt das Gefühl von Kontrolle. Aber Daten ≠ Verständnis. Die meisten Dashboards spiegeln Aktivität wider, nicht Wirkung. Sie belohnen das Sichtbare, nicht das Wertvolle. Klicks, Öffnungen, Sitzungen — ohne Kontext sind das Eitelkeitsmetriken. Und schlimmer noch: Sie können falsches Verhalten fördern.
Wenn mehr zu weniger wird
- Lärm statt Signal: Zu viele Metriken verschleiern, was wirklich zählt.
- Falsche Anreize: Teams optimieren für das, was leicht messbar ist, nicht für das, was Wert schafft.
- Falsches Vertrauen: Daten werden als Wahrheit genommen, auch wenn sie fehlerhaft oder aus dem Kontext gerissen sind.
- Analyse-Lähmung: Mehr Dashboards = mehr Diskussionen = weniger Entscheidungen.
Die Fragen, die wir stellen sollten
- ✓ Welche Entscheidung unterstützt diese Metrik?
- ✓ Wer besitzt diese Zahl — und was kann diese Person damit bewirken?
- ✓ Spiegelt dies den Nutzerwert wider oder nur interne Leistung?
- ✓ Was würde passieren, wenn wir aufhören würden, das zu tracken?
„Daten sollen einem Ziel dienen – und nicht zum Selbstzweck werden.“
Das Plädoyer für weniger
Radikale Klarheit entsteht durch Begrenzung. Weniger, bewusst gewählte Metriken schärfen den Fokus. Ein kleiner, vertrauenswürdiger Satz von Kennzahlen — gekoppelt an echte Ergebnisse — schlägt jedes überladene Dashboard. Metriken sollten eine Geschichte erzählen, nicht den Bildschirm fluten.
So überdenkst Du Deine Metriken
- Kill your dashboard einmal pro Quartal: Entferne, was ungenutzt oder unbesessen ist.
- Verankere Metriken an der Strategie: Jede Zahl sollte ein Ziel widerspiegeln, nicht nur eine Abteilung.
- Beziehe Menschen ein: Frag Teams, was sie wirklich nutzen — und was sie ignorieren.
- Sei gnadenlos bei der Umsetzbarkeit: Wenn niemand daraufhin handeln kann, streich es.
Fazit
Metriken sollten befähigen, nicht ablenken. Dashboards sollten leiten, nicht blenden. Es ist Zeit, vom Messen von allem zum Messen von Wesentlichem zu wechseln — klar, einfach und mit Zweck. Denn in einer Welt, die von Daten überflutet ist, ist weniger nicht nur mehr. Weniger ist essenziell.
Am Ende geht es nicht darum, alles zu tracken — sondern das Wesentliche herauszufiltern. Das Ziel? Ein Minimal Viable Dashboard, das informiert, nicht überfordert.
Weniger ist nicht nur mehr. Weniger ist essenziell.